ein Lightfaden entsteht

Ein halbes Jahr – so lange etwa bauen Nicola und ich nun am Lighthouse. Jetzt, im September 2020, blicke ich auf den Anfang zurück.

Was war am Anfang? Ein voriges Projekt, in dem wir uns echt kennengelernt haben und basierend darauf der Wunsch, zukünftig weiterhin vertraut und vertrauensvoll miteinander arbeiten zu wollen und das zu tun, was wir beide jeweils am besten können: als Sichtbarmacherin und Möglichmacherin wirken.

Etwa zum gleichen Zeitpunkt sprach ich mit einem Mentor über aktuelle Aktivitäten und im Laufe des Gesprächs sagte er zu mir “Annegret, sei mal noch kompromissloser.” Seine Aufforderung ließ mich nicht los und im Gespräch mit Nicola entstand der Gedanke, dass wir uns gegenseitig dabei unterstützen könnten, keine Kompromisse mehr einzugehen, sowohl in beruflichen als auch in persönlichen Beziehungen.

Es ging uns beiden oftmals ähnlich: Wir hatten beide – manchmal sogar schmerzlich – erfahren, dass Kompromisse uns einen hohen Preis kosteten. Uns wurde offenbar, dass wir so manches Mal in der Begeisterung für Menschen, denen wir unsere aufrichtige Unterstützung hatten zuteil werden lassen, unsere eigenen Ideen und persönlichen Ziele verbogen oder sogar verleugnet hatten. Wir hatten Situationen und Verbindungen zugelassen, die nicht mit unseren Werten im Einklang waren. Mit einem guten Gefühl hatte das nichts zu tun. In dem Moment war es sehr wertvoll, das klar und deutlich zu (be-)greifen. Und so formte sich unser eigener kategorischer Imperativ: keine Kompromisse!

Damit wir dazu etwas zur Unterstützung an der Hand hätten, am besten gleich schriftlich festhalten. Die Idee für das Keine-Kompromisse-Manifest war geboren.

Unser Konzept fürs Lighthouse nahm Form an, auch in Gestalt unserer Webseite und die Frage drängte sich auf, welcher Text wohl als erster entstehen sollte, wer welchen Schreibpart übernehmen würde. Nicola sah das ganz eindeutig. “Annegret, ich weiß es schon, als erstes wirst Du das Keine-Kompromisse-Manifest formulieren!” Klare Worte und eine knifflige Aufgabe, denn es war nicht einfach damit getan zu schreiben: “Wir gehen ab sofort keine Kompromisse mehr ein, nicht mit uns und nicht mit anderen”.

Rückblickend war es nur logisch, dass unser Manifest zu einem so frühen Zeitpunkt entstand als Voraussetzung für unsere Aktivitäten im Lighthouse. So saß ich also an einem Mittwoch im Juni im Garten meiner Eltern und fragte mich, was heißt es denn genau, keine Kompromisse einzugehen?
Vor meinem inneren Auge sehe ich jetzt, da ich diesen Text schreibe, meinen Mentor, kopfschüttelnd und gleichzeitig wohlwollend “Hat sie es immer noch nicht verstanden? Keine Kompromisse einzugehen heißt, integer zu sein und verantwortlich für die eigene Integrität.”

Nach Jahren des Mentorings habe ich heute die Klarheit, was es bedeutet, keine Kompromisse einzugehen. Und so ist das Keine-Kompromisse-Manifest entstanden und es hilft uns jeden Tag aufs Neue, zu manifestieren, danach zu handeln, vor allem im Bezug auf die Wirkung im Lighthouse, weil Integrität ist unbestechlich.

Und noch etwas ist uns klar geworden, unser Manifest ist jetzt unser Lightfaden, den wir gerne mit Dir teilen.

Annegreat